Schulprofil

„Unter Aufsicht und Anleitung sich selbst so verwirklichen, ein verantwortliches Mitglied der Gesellschaft zu werden!“ 
-Johann Heinrich Pestalozzi


Johann-Heinrich-Pestalozzi

Pestalozzischule: Geschichtlicher Hintergrund

Diese Grundidee des Schweizer Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi (1746 – 1827) klingt auch heute noch modern und aktuell.

Das Lebenswerk dieses evangelischen Erziehers veranlasste Mitte der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts den Hauptlehrer Wilhelm Bracksiek, der seit 1932 die Schule leitete, Pestalozzi als Namen und Auftrag für die Schule zu wählen. Am 24.September 1954 taucht erstmalig der Name in der Schulchronik auf. In ländlicher Umgebung entstand vor mehr als hundert Jahren das erste Schulgebäude an der Schlossallee für 35 evangelische Schüler. Über die Stationen Tembrinkstraße (1899) und Kampstraße (1964) befindet sich die Schule heute, seit 1977 an der Arnoldstraße. 1969 wurde die evangelische Schule im Zuge der Trennung der Volksschule in Grund- und Hauptschule in eine Gemeinschaftsgrundschule umgewandelt, die für alle Kinder des gesamten Stadtgebietes offen steht. Heute besuchen 330 Kinder vieler Religionen und Kulturen die 13 Klassen der Schule, in denen sie von 18 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet werden. Dieses Kollegium fühlt sich den auch heute noch aktuellen pädagogischen Ideen und Prinzipien Pestalozzis verpflichtet und versucht sie, in der täglichen Bildungs- und Erziehungsarbeit umzusetzen.
1764: Geburt: Zürich/Schweiz (Arztsohn)
Studium: Alte Sprachen, Philosophie und Geschichte
1768: Gründung des Neuhofs als landwirtschaftliches Gut bei Birr.
1774: Umwandlung in ein Erziehungsheim für arme Kinder.
1779: Trotz erzieherischer Erfolge, Scheitern des Unternehmens aus wirtschaftlichen Gründen.
ab 1780: pädagogischer Schriftsteller von größtem Einfluss auf die moderne, naturgemäße Erziehungslehre

1809: Rede vor der schweizerischen Gesellschaft für Erziehung unter dem Thema: „Über die Idee der Elementarbildung“. Sie wird Grundlage für die spätere Volksschule.
1827: Tod in Brugg; Grabstätte am Schulhaus in Birr.
1887: wurde die evangelische Schule in Ahaus gegründet.

Präambel

Die Pestalozzischule ist eine Gemeinschaftsgrundschule, die als Angebotsschule von allen Kindern der Stadt Ahaus und ihrer Ortsteile besucht werden kann. Dazu ist sie Stützpunktschule für den „Gemeinsamen Unterricht behinderter und nicht-behinderter Kinder“.

Die Grundlagen unserer erzieherischen Arbeit sind:

Wir sehen jedes Kind als Individuum, das mit Würde ausgestattet ist und befähigt werden soll, sich selbst und den anderen anzunehmen, wie er ist.
Wir wollen jedem Kind helfen, die in ihm liegenden Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erkunden und weiter auszubilden und auszuprägen.
Wir wollen jedes Kind dazu befähigen, Andersartigkeit zu tolerieren und als Gewinn anzusehen, so dass es lernt, sich kooperativ damit auseinander zusetzen und die sich daraus ergebenden Konfliktsituationen mit Konfliktstrategien achtungsvoll zu bewältigen.
Wir wollen jedem Kind ermöglichen, seine soziale Kompetenz zu erweitern, so dass es sich in einer offenen demokratischen Gesellschaft zurechtfinden kann.
Wir möchten zum Wohle des Kindes alle am Erziehungsprozess beteiligten Personen in die Erziehungsarbeit mit einbinden und versuchen, die verschiedenen Erziehungsvorstellungen durch Zusammenarbeit und gegenseitigem Austausch für das Kind fruchtbar werden lassen.
Wir integrieren bewusst die gesellschaftlichen Institutionen und Gruppen in das Schulleben. Dem Kind soll die gesellschaftliche Wirklichkeit nahegebracht werden um es zu befähigen, die verschiedenen gesellschaftlichen Sichtweisen und Strukturen einzuordnen und für sich entsprechend seinem Entwicklungsstand gewinnbringend zu nutzen.
Da das Wissen und die Informationen in der heutigen Zeit immer komplexer und umfangreicher werden, wollen wir dem Kind individuelle Lernstrategien an die Hand geben, mit deren Hilfe es sich selbstständig multimedial Sachverhalte erarbeiten, Informationen strukturieren und daraus gewonnene Erkenntnisse vernetzen und transferieren kann.

Leitsätze für unsere Arbeit

Die folgenden Punkte gelten für die Lehrerinnen und Lehrer der Pestalozzischule als pädagogische Grundorientierung bzw. als Erziehungsschwerpunkte und bestimmen die tägliche Arbeit mit den Kindern.

In unserer Schule soll Akzeptanz von Leistung gefördert werden, dabei wollen wir die Lernfreude wecken und erhalten.
· Individuelle Lernvoraussetzungen berücksichtigen, Kinder da abholen, wo sie stehen
· Erziehung zur Selbständigkeit
· Innere und äußere Differenzierung
· Sonderfördermaßnahmen (Fördermaßnahmen im Lesen/Rechtschreiben, Maßnahmen zum Spracherwerb bzw. zur Sprachförderung für ausländische Schüler, Muttersprachlicher Unterricht „Türkisch“
· Sportförderunterricht, zusätzliche Förderung behinderter Kinder im Rahmen des GU)

Wichtig ist uns die Förderung der sozialen Kompetenz, der Aufbau von Toleranz gegenüber dem Nächsten. Unsere Gemeinschaftsgrundschule wird von Kindern aus verschiedenen Kulturen besucht. Eine Integration aller Kinder zu einem harmonischen Miteinander ist uns ein wichtiges Anliegen.

Die Kolleginnen und Kollegen bemühen sich um jahrgangsinterne Absprachen über Themenschwerpunkte, Leistungsbewertung. In Stufen- und Fachkonferenzen werden z.B. Themen für Textproduktionen, Zieltransparenz für Bewertungskriterien in allen Fächern und Einsatz von offenen Lernmethoden (Tages/Wochenplan, Freiarbeit, Lernen an Stationen, projektorientiertes Arbeiten) abgesprochen. 
Wir sehen in der Kooperation mit den Eltern eine Bereicherung und wichtige Unterstützung für unsere Arbeit mit den Kindern.
· Elternberatung und Elterngespräche
· Mitarbeit in schulischen Gremien
· Einsatz von „Lesemüttern“
· Klassen- und Schulfeste
· Unterstützung beim Radfahrtraining
Unterrichtsgänge zu außerschulischen Lernorten

Wir wollen Öffnung von Schule auch nach außen hin:
·
austauschende Kontakte zu Kindergärten und weiterführenden Schulen
· Einbeziehung von außerschulischen Lernorten
· Vernetzung von Unterricht und Schulleben („Bewährtes bewahren“ und offen sein für innovative Ideen)

Unser Bestreben ist es, für Kinder und Eltern eine „verlässliche Schule“ zu schaffen:
·
möglichst sinnvolle Verteilung der Unterrichtsstunden
· Vertretungsunterricht im Rahmen des Möglichen
· Betreuungsangebot von „Schule von acht bis eins“
· Aufbau einer Offenen Ganztagsschule